Kooperation mit Doris Sprengel, Finalistenrunde für das Projektstipendium Kloster Gravenhorst, 2008
Heimatlose Ideen sind Ideen, die jeder mit sich herumträgt. Meist glaubt jedoch jeder einzelne, diese Ideen besäßen zuwenig gesellschaftliche Relevanz, als dass andere von ihnen erfahren sollten. Sie gründen in dem Bedürfnis nach:
Verbesserung, Verschönerung, Vervollkommnung, Berichtigung, Korrektur, Steigerung, Kultivierung, Reform, Innovation, Perfektionierung, Ausschmückung, Wandlung, Ergänzung, Vervollständigung, Erweiterung oder Modernisierung.
Gerade diese versteckten Ideen sind es, die oft Keimzelle für Veränderungen sind. Im Kleinen verfeinern sie das Miteinander und im Grossen können sie als Grundlage für gesellschaftliche Veränderungen Steine ins Rollen bringen.
Diese Ideen haben jedoch kein Gesicht, weil sie keinen Ort haben, an dem sie sich zeigen können.
Wir geben diesen heimatlosen Ideen einen Ort, indem wir eine Anlaufstelle anbieten.
Heimatlose Ideen können zu uns getragen werden. Wir sammeln sie, bewahren sie auf und machen sie für andere einsichtig.
Dazu werden wir 14 Tage in einem Wohnmobilbüro durch den Kreis Steinfurt fahren und Anlaufstelle sein, zu der alle Interessierten ihre Ideen tragen können. Jedes Material in Form von Bildern, Texten oder Objekten kann zu uns gebracht werden. Im Gespräch mit uns kann den Ideen Raum und Wort gegeben werden. Dieser erste Prozess des Sammelns, Ordnens und Visualisierens wird im Büromobil dokumentiert und ist der Öffentlichkeit zugänglich.
In einer anschließenden Klausurphase werden wir das uns zur Verfügung gestellte Ideenmaterial so ordnen, dass es in eine Buchform gebracht werden kann. Dieses Buch ist Sprachrohr all jener, die einen Ort und Gehör suchen für ihre heimatlosen Ideen. Es vereinigt die heimatlosen Ideen als Archiv, soll an der örtlichen Bibliothek in den Bestand aufgenommen werden und so für alle einsichtig sein.