08 chemnitz2020

PUNCH CODE SOUND - Ein Konzept für die Oberschule am Hartmannplatz, Chemnitz

«Farbe soll nicht wie eine Verkleidung, sie muss wie eine Eigenschaft der Architektur wirken» Hinnerk Scheper, in «Farbe und Architektur», 1930

HISTORIE | KONTEXT
Die neue Oberschule wird auf dem Grundstück der ehemaligen Sächsischen Maschinenfabrik gebaut. Das Rhythmische des Webens, das Technologische der Webstuhlfabrik interessiert mich als „sound“, der im englischen Titel und imaginär in den quadratischen Pixelelementen der Farbschichten als historische Ebene mitschwingt. Die sehr früh mit Lochkartensystemen ausgestatteten Webstühle können als Vorläufer der binären Codes der Digitalisierung verstanden werden. Diese Fragestellungen finden in den modernen Zukunftswerkstätten der TU Chemnitz ihre Fortsetzung. Mein Entwurf stellt eine Verbindung zwischen dieser traditionsreichen Vergangenheit und der (digitalen) Zukunft (des Lernens) her.

FARBE | RAUM
PUNCH CODE SOUND ist ein künstlerisches Farbgewebe auf der Wand, die den zunächst grauen Beton mit der vielschichtigen Lasurtechnik der Gesteinsmalerei zu vielfarbigem, leuchtendem Atmen bringt. Die leicht getreppten Bildteile der sechs Wände werden durch ineinander gewebte, überdimensionale „Farbpixel” verbunden und damit zu einem Ganzen. Die rhythmisierenden «Lochmuster» integrieren den nackten Beton als Farbpunkte. Der Treppenaufgang verwandelt sich in einen farbgerahmten Lichtkörper. Die in Grüntönen gehaltene Gestaltung ergänzt das delikate, an der Natur orientierte Farbkonzept der Architektur.

WAND | AUSFÜHRUNG
Die Lasurmalerei wird gemeinsam mit Ute Mahling. aufgebracht, Gründerin der Fälscherwerkstatt und Expertin in Gesteinsmalerei. Gemeinsam arbeiten wir seit vielen Jahren an der Restaurierung und der künstlerischen Gestaltung von Beton im Architekturkontext. Die speziellen Silikatfarben verkieseln mit den Betonwänden und werden damit zu einem Teil des Baukörpers. Naturpigmente und pulverisiertes Glasmehl erzeugen die starke Leuchtkraft der Farben.